Erinnerungen

 

„Mama weißt du noch, wie wir bei den Dinos waren?“

„Mama, ich würde gern mal wieder nach Italien fahren, zu den Bungalows.“

„Mama, weißt du in dem Urlaub, wo wir Motorboot gefahren sind?“

Für mich sind Erinnerungen wahnsinnig wichtig. Sie lassen mich in vergangene Zeiten reisen und Erlebtes noch einmal auferstehen. Egal ob gut oder schlecht. Ich denke gern zurück an die Zeit, in der meine Kinder an meiner Brust während des Stillens einschliefen und wie nah sie mir dabei waren. Ich denke daran, wie ich meinem Sohn und meiner Tochter das erste Mal die Haare geschnitten hab, wie stolz ich war als meine Tochter die erste Bahn alleine geschwommen ist oder mein Sohn mal so einfach zwischendurch mit seiner Schwester und ihrem Kumpel Fahrradfahren lernte oder an das erste Kleidungsstück was sie trugen.

Aber ich denke auch zurück an die schlechten Sachen. Wie ich eine Werbemail raussickte, die bei dem ein oder anderen nicht so gut ankam und wie ich ein ganzes Wochenende unter den Reaktionen gelitten habe oder wie ich mein neues, tolles T-Shirt zum malen anlies und es nur nach einem Tag versaut war. Denn auch das macht mich zu dem was ich bin. Ich gebe zu ich zieh mir immer noch nicht jedes Mal zum Arbeiten entsprechende Kleidung an, aber ich wäge ab, was ich tue und ob meine Sachen stark gefährdet sind, zumindest manchmal 😉.

Was ich definitiv nicht mehr tue ist die schlammigen Sachen vom Muddys Angels run mit den weißen Sachen meiner Familie zu waschen. Uhhhh wirklich keine gute Idee, außer der neue Schlammlook ist gerade In. 😊

Letztens sagte ein Arbeitskollege zu mir, dass er bei seiner Mutter an einem Öl gerochen hat und er meinte, dass er diesen Duft kannte, er wusste nicht woher, aber er wusste, es gab da was in seiner Kindheit, an das ihn der Duft erinnerte. So geht es mir mit meinem Lieblingsöl „Citrus Bliss“. Wenn ich an ihm rieche, habe ich sofort das Bild vor Augen, wie uns meine Mama eine Teigkugel des Streuselteigs gab, wenn sie meinen Lieblingskuchen backte. Als meine Tochter mir erzählte, dass sie gern einmal Schlittschuhlaufen würde fiel mir ein, wie ich damals mit meinen Eltern immer in Moritzburg Schlittschuh lief, aber auch wie die Glühweinthermoskanne damals im Kofferraum kaputtging und es Ewigkeiten danach stank. Ich muss aber auch jedes Mal, wenn ich die Treppe von meinen Schwiegereltern zu uns runterlaufe daran denken, wie ich letztens erst gefallen bin und mir eine Rippe prellte. Man das waren Schmerzen. Seitdem laufe ich deutlich vorsichtiger.

Und dann gibt es da noch diese eine ganz besondere Erinnerung!!!

„Mama, tat es weh als ich geboren wurde?“

Oh Ja das tat es. Es gibt keinen schlimmeren Schmerz, aber auch nichts bei dem am Ende etwas tolleres rauskommt. 😉 Ja, Ja den Geburtsschmerz vergisst man. PUSTEKUCHEN! Beim ersten Kind wusste ich nicht was mich erwartet. Beim zweiten allerdings hatte ich deutlich mehr Respekt, vielleicht sogar Angst vor den Schmerzen. Das Wochenbett und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten sei dabei noch gar nicht erwähnt.

Ja, diese Erinnerungen 😉

Sie sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Identität. Sie formen unser Verständnis von uns selbst, unserer Vergangenheit und unserer Rolle in der Welt. Durch Erinnerungen können wir unsere persönliche Geschichte nachvollziehen und verstehen, wie wir zu der Person geworden sind, die wir heute sind.

Erinnerungen spielen eine entscheidende Rolle im Lernprozess. Indem wir uns an vergangene Erfahrungen erinnern, können wir aus ihnen lernen. Positive Erlebnisse können uns dazu ermutigen, bestimmte Handlungen zu wiederholen, während negative Erfahrungen uns lehren, bestimmte Verhaltensweisen zu vermeiden. Ohne die Fähigkeit zur Erinnerung wäre kontinuierliches Lernen und persönliche Entwicklung deutlich eingeschränkt.

Erinnerungen sind außerdem ein wichtiger Bestandteil von Beziehungen. Gemeinsame Erlebnisse und geteilte Erinnerungen schaffen Bindungen zwischen Menschen. In Beziehungen helfen Erinnerungen, positive Emotionen zu verstärken und gemeinsame Werte und Traditionen aufrechtzuerhalten. Sie helfen uns Herausforderungen zu bewältigen. Erinnerungen an vergangene Erfolge und Überwindungen können als Quelle der Inspiration dienen, wenn wir mit aktuellen Herausforderungen konfrontiert sind. Sie bieten uns die Möglichkeit, uns an unsere Stärken zu erinnern und die Bewältigungsstrategien zu nutzen, die uns in der Vergangenheit geholfen haben.

Aber nicht nur das. Erinnerungen sind auch kollektiv wichtig, da sie die Grundlage für kulturelles Erbe bilden. Geschichten, Traditionen, und kulturelle Identität werden durch die Weitergabe von Erinnerungen von Generation zu Generation übertragen.

Des Weiteren ermöglichen Erinnerungen es uns, emotionale Erfahrungen zu verarbeiten. Sie erlauben uns, Freude, Trauer, Liebe und andere Emotionen zu reflektieren und zu verstehen. Die Fähigkeit, sich an vergangene emotionale Erfahrungen zu erinnern, spielt eine entscheidende Rolle bei der emotionalen Intelligenz und dem Umgang mit verschiedenen Gefühlen.

Insgesamt sind Erinnerungen also entscheidend für die Strukturierung unserer Persönlichkeit, für das Lernen aus der Vergangenheit, für die Gestaltung von Beziehungen und für die Bewältigung des Lebens.

Erinnerungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bewältigungsmechanismen. Menschen können sich an frühere Zeiten erinnern, in denen sie erfolgreich mit Stress oder traumatischen Ereignissen umgegangen sind, um aktuelle Herausforderungen zu bewältigen.

Was Erinnerungen mit deiner Psyche machen können

Erinnerungen beeinflussen die emotionale Verarbeitung. Die Fähigkeit, sich an positive Erfahrungen zu erinnern, kann dazu beitragen, positive Emotionen zu verstärken und negative Emotionen zu mildern. Dies kann einen wichtigen Beitrag zur emotionalen Stabilität leisten.

Erinnerungen an positive soziale Interaktionen und unterstützende Beziehungen tragen zur psychischen Gesundheit bei. Menschen, die sich an liebevolle und unterstützende Momente erinnern können, haben oft eine stabilere emotionale Grundlage.

Erinnerungen spielen eine zentrale Rolle für die Psyche, da sie verschiedene Aspekte der mentalen Gesundheit beeinflussen können:

Auch traurige Erinnerungen können trotz ihres emotionalen Schmerzes eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen.

Persönliches Wachstum: Traurige Erinnerungen können dazu beitragen, persönliches Wachstum zu fördern. Durch die Reflexion über schwierige Zeiten können wir Einsichten gewinnen, unsere eigenen Stärken und Schwächen besser verstehen und unsere Bewältigungsstrategien weiterentwickeln.

Wertvolle Lehren: Traurige Ereignisse hinterlassen oft lebensverändernde Lehren. Diese Lehren können sich auf zwischenmenschliche Beziehungen, Prioritäten im Leben, Selbstfürsorge und andere wichtige Aspekte beziehen. Aus traurigen Erinnerungen können wertvolle Lebenslektionen gezogen werden.

Wertvolle Lehren: Traurige Ereignisse hinterlassen oft lebensverändernde Lehren. Diese Lehren können sich auf zwischenmenschliche Beziehungen, Prioritäten im Leben, Selbstfürsorge und andere wichtige Aspekte beziehen. Aus traurigen Erinnerungen können wertvolle Lebenslektionen gezogen werden.

Bewusstsein für das eigene Wohlbefinden: Traurige Erinnerungen können uns aufmerksamer für unser emotionales Wohlbefinden machen. Sie dienen als Erinnerung daran, wie wichtig es ist, auf unsere Gefühle und Bedürfnisse zu achten. Dieses Bewusstsein kann zu einer besseren Selbstfürsorge führen.

Akzeptanz von Emotionen: Traurige Erinnerungen erinnern uns daran, dass Traurigkeit und Schmerz natürliche Bestandteile des Lebens sind. Die Fähigkeit, diese Emotionen zu akzeptieren und zu verstehen, kann zu einer gesunden emotionalen Verarbeitung beitragen.

Stärkung von Beziehungen: Das Teilen trauriger Erinnerungen kann zu einer tiefen Verbundenheit mit anderen Menschen führen. Gemeinsames Durchleben von schwierigen Zeiten kann Beziehungen stärken und eine unterstützende soziale Gemeinschaft fördern.

Es ist wichtig anzumerken, dass nicht jede traurige Erinnerung unmittelbare Vorteile mit sich bringt und dass übermäßige Belastungen professionelle Hilfe erfordern können. Dennoch zeigt die Vielfalt der menschlichen Erfahrung, dass auch traurige Erinnerungen einen Platz in unserem Leben haben können und uns auf verschiedene Weisen beeinflussen können.